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Funktionelle Komponenten der Rolle

Die Rolle DATA kann auf einem oder mehrere Server aufgeteilt werden, wobei ein Setup mit nur einem DATA server nur bei sehr kleinen Installationen zu empfehlen ist. Die Aufteilung entspricht dabei folgenden funktionellen Komponenten:

FunktionBeschreibungZugriffMengeRedundanzstrategie
PrimaryAlle Schreibzugriffe erfolgen hier. Des weiteren wird hier immer alle funktionellen Routinen ausgeführt, die Daten verändern. Insbesondere die Anrufverteilung erfolgt hier.Schreiben und Lesen1Kann durch eine Active/Passive Konfiguration redundant ausgelegt werden
ReportingErstellung komplexer Datenauswertungen. Diese Vorgänge erfordern mitunter ein hohes Maß an Speicher-, Berechnungs- und I/O Ressourcen.Lesen0 - nIn sehr großen Systemen können verschiedene Gruppen Web-Server auf verschiedene Reporting-Slaves aufgeteilt werden. Des weiteren können mehrere Reporting-Slaves als Active/Active Cluster zusammengefasst werden
Realtime StatistikBerechnung der Echtzeitstatistiken in kurzen Intervallen für die angemeldeten Benutzer bzw. Supervisoren und Wallboards.Lesen0 - nIn sehr großen Systemen können verschiedene Gruppen Web-Server auf verschiedene Statistik-Slaves aufgeteilt werden. Des weiteren können mehrere Statistik-Slaves als Active/Active Cluster zusammengefasst werden
Kunden AbfragenErstellung kundenspezifischer Datenauswertungen. Die Auslagerung dieser Funktion in einem separaten System dient vor allen der Absicherung des KernsystemsLesen0 - n

Aus Sicht der Installation haben diese funktionelle Komponenten keine Auswirkungen da eine vollständige lokale (synchronisierte) Fassung der Datenbank auf jedem Server des Verbundes lagert. Die Aufteilung der Funktionen ergibt sich mehr aus Sicht der "Verbraucher" in denen Konfiguriert werden kann, auf welchem Server gegebenenfalls für welche Aufgaben zugegriffen werden kann. So ist es z.B. im Web-Application-Server möglich, die Datenbankanbindung für die Bereiche Primary, Reporting und Realtime separat anzugeben, so dass es möglich ist, diese Rollen auf verschiedene Server aufzuteilen.

Der einzige Aspekt der Installation der durch die Funktionsaufteilung betroffen ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass bei einem Verteilen der Funktionen auf verschiedene Server ein entsprechendes MySQL-Replikations-Setup aufgebaut und konfiguriert werden muss. Dadurch ergibt sich, dass die Funktion "Primary" erzwungenermaßen auf einem Replikations-Master läuft, während alle anderen Funktionen auf Replikations-Slaves laufen können.

Eine sehr besondere Art der Konfiguration ist des weiteren ein spezielles Setup in dem zwei Server in einer Master-Master-Replikation zusammengeschlossen werden (die wiederrum beide als Master für weitere Slaves diesenen können). In einer solchen hoch verfügbaren Konfiguration wird nur einer der Master als "Primary" verwendet. Der andere würde üblicherweise als passive Reserve des HA-Clusters dienen. Es bietet sich allerdings an, diese Ressource sinnvoller zu nutzen, in dem der passive Master entweder die "Reporting" oder die "Statistik" Funktion übernimmt. Die Funktionsbezogenen IP-Adressen werden soweit vom HA-Manager verwaltet. Eine solche Konfiguration hat den Vorteil ein hohes Maß an Verfügbarkeit zu bieten, ohne allzu verschwenderisch mit den Ressourcen umzugehen.

Gemeinsame Installationsschritte

Unabhängig von der Funktion die ein DATA Server übernehmen soll, sind erst mal folgende Installationsschritte zu tätigen auf sowohl Master als auch Slave.

Anbinden des Datenbereiches

Datenbereich anbinden, wie auf der Seite Anbindung STORE (Alle Linux ausser STORE) beschrieben.

Installation der Software

Das Einbinden der offiziellen MySQL Software Repositores und die Installation des MySQL-Servers erfolgt mit folgenden Befehlen:

MySQL 8.x 

MySQL 8.x
yum -y install libaio
yum -y install https://dev.mysql.com/get/mysql80-community-release-el7-3.noarch.rpm
yum -y install mysql-community-server


 MySQL 5.6

MySQL 5.6
yum -y install http://dev.mysql.com/get/mysql-community-release-el6-5.noarch.rpm
yum -y install mysql-community-server

Beide Varianten

Der MySQL Server Dienst wird mit folgendem Befehl in die Liste der automatisch startenden Dienste aufgenommen und gestartet.

MySQL service autostart
chkconfig mysqld on
service mysqld start

Als nächstes müssen in der Firewall die Port-Freigaben für den MySQL Server Dienst eingetragen und persistent gespeichert werden:

Configure firewall
firewall-cmd --zone=public --add-port=3306/tcp --permanent
firewall-cmd --reload

Um die Konfiguration des MySQL Servers zu vereinfachen, wird nun ein Verzeichnis angelegt, in dem modulare Konfigurationsdateien abgelegt werden können. Damit diese auch vom MySQL Server geladen werden, muss in der Hauptkonfigurationsdatei noch ein Eintrag erfolgenden. Dies erfolgt durch die Eingabe folgender Befehle:

Configure MySQL Server
mkdir /etc/my.cnf.d
cat <<EOFF >> /etc/my.cnf
#
# * IMPORTANT: Additional settings that can override those from this file!
# The files must end with '.cnf', otherwise they'll be ignored.
#
!includedir /etc/my.cnf.d/
EOFF
semanage fcontext -a -t mysqld_etc_t "/etc/my\.cnf\.d(/.*)?"
restorecon -R -v /etc/my.cnf.d

Diese Befehle erzeugen das Verzeichnis, fügen der Hauptkonfigurationsdatei die Ladeanweisung für die modularen Konfigurationsdateien hinzu, erstellen eine SELINUX-Sicherheitsfreigabe für das neue Konfigurationsverzeichnis und erzeugen die entsprechenden Security-Labels.

Als nächstes wird eine modulare Konfigurationsdatei mit einigen kommentierten relevanten Optimierungseinstellungen eingespielt.

MySQL 8.x

Load the basic settings
wget -P /etc/my.cnf.d http://cdn.jtel.de/downloads/configs/jtel-enhanced-8.cnf

Die Datei /etc/mycnf.d/jtel-enhanced-8.cnf enthält eine Reihe gut kommentierter Konfigurationsanweisungen mit denen die Funktion des MySQL Server optimiert werden kann. Die meisten dieser Anweisungen sind auskommentiert. Je nach Bedarf sollten diese Parameter mit Vorsicht angepasst werden. Die Standardwerte sollten aber für die meisten Installationen in Ordnung sein.

MySQL 5.6

Load the basic settings
wget -P /etc/my.cnf.d http://cdn.jtel.de/downloads/configs/jtel-enhanced.cnf


Die Datei /etc/mycnf.d/jtel-enhanced.cnf enthält eine Reihe gut kommentierter Konfigurationsanweisungen mit denen die Funktion des MySQL Server optimiert werden kann. Die meisten dieser Anweisungen sind auskommentiert. Je nach Bedarf sollten diese Parameter mit Vorsicht angepasst werden. Die Standardwerte sollten aber für die meisten Installationen in Ordnung sein.

Beide Varianten

Nun muss der MySQL Server neu gestartet werden:

Start MySQL Server
service mysqld restart

Nach dem ersten Start des MySQL Servers müssen nun die Zugangsdaten für den root-Benutzer festgelegt werden.

Da in MySQL ein Benutzerkonto nicht nur aus einem Benutzernamen sondern auch aus eine Herkunftsadresse der Verbindung besteht, muss noch ein weiterer root-Benutzer erzeugt werden, der sich von beliebigen Herkunftsadressen verbinden darf. 

MySQL 8.x

MySQL 8.x speichert ein generiertes Passwort für den root Benutzer in der Datei /var/log/mysqld.log

Dieses Passwort muss als erstes extrahiert werden. Da es oft Sonderzeichen enthält, die nicht ohne Weiteres in die Kommandozeile eingegeben werden können, erfolgt die erste Anpassung durch manuelle Eingabe des Passwortes.

MySQL 8.x - Create and configure server users
mysqladmin -u root -p password '<password>'

Anschließend wird folgende Befehlskette eingegeben um den weiteren User zu erstellen:

ACHTUNG: <password> mit den entsprechenden Passwort ersetzen.

MySQL 8.x - Create and configure server users
mysql -u root -p<password> -v -e"CREATE USER 'root'@'%' IDENTIFIED WITH mysql_native_password BY '<password>'"
mysql -u root -p<password> -v -e"GRANT ALL ON *.* TO 'root'@'%' WITH GRANT OPTION"
mysql -u root -p<password> -v -e"FLUSH PRIVILEGES"

MySQL 5.6

ACHTUNG: <password> mit den entsprechenden Passwort ersetzen.

MySQL 5.6 - Create and configure server users
mysqladmin -u root password '<password>'
mysql -u root -p<password> -v -e"CREATE USER 'root'@'%' IDENTIFIED BY '<password>'"
mysql -u root -p<password> -v -e"GRANT ALL ON *.* TO 'root'@'%' WITH GRANT OPTION"
mysql -u root -p<password> -v -e"FLUSH PRIVILEGES"

Beide Varianten

Als nächstes wird noch ein zusätzliches Plugin-Modul dem MySQL Server hinzugefügt. Dieses Modul wird ab jtel Software Version 3.06 für die Kommunikation mit weiteren Softwarekomponenten benötigt. Bei Neuinstallationen soll es aber auch dann installiert werden, wenn geplant ist, ältere Revisionen der Software einzuspielen, damit einem späteren Update nichts im Wege steht. Dies erfolgt durch folgende Befehle:

Install UDP Send Plugin - MASTER
cp /home/jtel/shared/JTELCarrierPortal/Libraries/jtel_udf_udpsend/jtel_udf_udpsend.so /usr/lib64/mysql/plugin/
chown root:root /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so
chmod 755 /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so
chcon system_u:object_r:lib_t:s0  /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so
Install UDP Send Plugin - SLAVE
cp /home/jtel/shared/JTELCarrierPortal/Libraries/jtel_udf_udpsend/dummy/jtel_udf_udpsend.so /usr/lib64/mysql/plugin/
chown root:root /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so
chmod 755 /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so
chcon system_u:object_r:lib_t:s0  /usr/lib64/mysql/plugin/jtel_udf_udpsend.so

Um die zusätzliche Funktion den SQL Prozeduren verfügbar zu machen, muss noch folgender Befehl ausgeführt werden (<password> mit den entsprechenden Passwort ersetzen):

Register the UDP send command
mysql -u root -p<password> -v -e"DROP FUNCTION IF EXISTS udpsend"
mysql -u root -p<password> -v -e"CREATE FUNCTION udpsend RETURNS STRING SONAME 'jtel_udf_udpsend.so'"

Wichtiger Hinweis

Die oben aufgelisteten SQL Befehle müssen auf einem Datenbankserver ausgeführt werden, bevor er Teil eines Replikationsverbundes wird. Soll das UDP Plugin auf bestehenden DATA-Server nachgerüstet werden, so muss eine andere Vorgehensweise gewählt werden:

  1. Das Modul muss auf allen Server des Verbunden (Sowohl Master als auch Slaves) in das Plugin-Verzeichnis kopiert werden (Siehe Code Block "UDP Send Plugin installieren").
  2. Die Registrierung des Plugins dar nur auf dem Master Server erfolgen. Da der Befehl durch Replikation auch auf den Slaves ausgeführt wird, ist es nicht erforderlich, den Befehl auch dort auszuführen.

ACHTUNG: Wird der Befehl ausgeführt ohne dass das UDP Plugin auf allen Servern des Verbundes vorhanden ist, verursacht dies einen Abbruch der Replikation, der nur durch einen händischen Eingriff repariert werden kann.

Anpassung my.cnf auf RAM des Servers

Damit der Server den zur Verfügung gestellten RAM vollständig nutzt, muss eine Konfiguration angepasst werden mit vi.

Diese Einstellung sollte ca. 3/4 des RAMs des Servers entsprechen, wobei 3-4 GB für mysql und andere Prozesse übrig bleiben sollten.

vi /etc/my.cnf.d/jtel-enhanced.cnf
# For 8 GB RAM
innodb_buffer_pool_size = 5120M
 
# For 12 GB RAM
innodb_buffer_pool_size = 8192M
 
# For 16 GB RAM
innodb_buffer_pool_size = 12288M


...
# From 16 GB simply take 3/4 of the RAM


MySQL Neustart

Als letztes wird der MySQL Server neu gestartet, damit alle Einstellungen übernommen werden:

Restart the MySQL server
service mysqld restart
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